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Ein Tag im Leben eines Toggenburger Älplers

Jakob Knaus ist langjähriger Älpler im Toggenburg. Das Sennische ist ihm wichtig. Er lebt die Traditionen. Für ihn und die ganze Familie ist das «Öberefahre», also die Alpauf- oder –abfahrt, ein Festtag. Auch das «z Alp» sein gehört zu seinem Leben. «Wenn ich nicht mehr «z Alp» könnte, würde mir viel fehlen», ist seine klare Aussage. Dass Jakob Knaus und seine Familie die Alpwirtschaft mit all ihren Traditionen mögen, wird spätestens klar, wenn man im Bauernhaus der Familie Knaus ist. Hier gehört das Sennische dazu, auch im Winter sind die Utensilien des Sennen nicht weggesperrt.

Der in der «Nesselhalden» in Unterwasser wohnhafte Bauer Jakob Knaus ist jedes Jahr ungefähr 105 Tage «z Alp». Zuerst etwa vier Wochen in der Voralp «Trosen», anschliessend cirka sieben Wochen im «Cherchli», das zur Alp Flies gehört. Beide Alpen befinden sich im Gebiet Schafberg/Säntis.

 

Alpenrose
Kuh vor Alpstall

Wenn «de Knuuse Köbi», so wird Jakob Knaus von den Einheimischen genannt, «z Alp» ist, hat er um fünf Uhr Tagwache. Zuerst holt er die 23 Kühe und melkt sie mit der Maschine. Nach dem Melken – es ist inzwischen etwa sieben Uhr – macht er Feuer, um den Dampfkessel fürs Käsen zu heizen.

Die Milch für den Alpkäse ist schon bereit: Vier Fünftel der Menge ist Vollmilch, ein Fünftel ist entrahmt. Das Käsen braucht viel Geduld und Erfahrung – Jakob Knaus hat beides. Bis Mittag ist der Käse bereits in die Formen abgefüllt und das Geschirr gereinigt.

 

 

Köbi Knaus auf der Alp
Köbi Knaus in seiner Alphütte
Köbi Knaus auf der Alp
Köbi Knaus beim Käsen

 

Jetzt kocht Köbi das Mittagessen. Später ist in der Regel Weidepflege angesagt. Lawinenniedergänge vom vergangenen Winter müssen geräumt werden und auch das Unkraut (Alpenkreuzkraut, Alpenblacke, Disteln, Germer) muss gemäht werden. Dann und wann müssen die Zäune kontrolliert und nach Bedarf neue erstellt werden.

Um halb sieben Uhr wird erneut gemolken. Anschliessend kühlt Jakob Knaus die Milch im Kessi und zentrifugiert den benötigten Anteil. Die letzten Arbeiten sind das Reinigen der Milchzentrifuge und das Kochen des Nachtessens. Ungefähr um halb neun Uhr kann sich Jakob Knaus dem Feierabend widmen. An schönen Tagen nimmt er oft das Alphorn hervor und lässt den Tag mit Alphornmelodien ausklingen.

 

Alpenblumen
Türkenbund

 

Auf die Frage, ob er den ganzen Sommer keine freien Tage habe, antwortet Jakob Knaus: «Grundsätzlich nicht, aber dann und wann – an ganz besonders schönen Tagen – gehe ich «z Berg». Dann geniesse ich die Ruhe, die wunderbare Alpenwelt, die Bergblumen und denke, dass es nirgends schöner ist als «z Alp»…